Vortrag Roger Griffin: Modernismus und Faschismus: Widerspruch oder Wahlverwandtschaft?

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, 6.5.2009

Roger Griffin, Autor des vieldiskutierten Buches „Modernism and Fascism. The Sense of a Beginning under Mussolini and Hitler“ (2007), wird über die Beziehungen zwischen Moderne und Faschismus sprechen. Seine Interpretation eröffnet eine neue Perspektive auf das „Dritte Reich“. Nicht die gesamte Moderne, sondern nur jene Teile und Aspekte, die als dekadent („entartet“, „volksfremd“ usw.) galten, wurden von den Nationalsozialisten bekämpft. Diese Angriffe waren Griffin zufolge zugleich Teil eines Kreuzzugs für eine heroische „Neue Moderne“ im Sinne einer Wiederauferstehung der „degenerierten“ Nation. Insofern erscheint das „Dritte Reich“ nicht nur als Rassenstaat, sondern auch als „gardening state“ in totalitärem Sinne. Daher versteht Griffin das „Dritte Reich“ auch als einen „modernistischen“ Staat, vergleichbar mit dem faschistischen Italien oder dem bolschewistischen Russland.

Eine Kooperation des Villigster Forschungsforums mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
http://www.zeitgeschichte-hamburg.de/veranstalt.html

image_pdf

Veranstaltungen durchblättern