Niklas Lämmel

Niklas Lämmel

Institutionen

Insitut für Philosophie, Universität Kassel

Vita

September 2024-Dezember 2024 Harvard University, Forschungsaufenthalt am Minda de Gunzburg Center for European Studies,

Seit 2023 Doktorand am Institut für Philosophie, Universität Kassel

Seit 2022 Promotionsstipendiat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks

2021-2023 Doktorand am Buber-Rosenzweig-Institut, Goethe-Universität Frankfurt.

2017 – 2021 Studium der Interdisziplinären Antisemitismusforschung (MA) an der Technischen Universität Berlin

2020 Freier Mitarbeiter beim Arthur Langermann Archiv für die Erforschung des visuellen Antisemitismus

2016 – 2020 Studentische/Wissenschaftliche Hilfskraft im Editionsprojekt „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“.

2013 – 2017 Studium der Politikwissenschaften (BA) am Otto-Suhr-Institut an der Freie Universität Berlin.

 

Aktuelle Projekte

Dissertationrojekt: „Erkenntnis und Judenhass. Theodor W. Adornos philosophische Reflexion des Antisemitismus“

 

Kann es eine philosophische Theorie des Antisemitismus geben? Inwiefern wirkt sich die Reflexion des Antisemitismus auf philosophisches Denken aus? Diesen Fragen widme ich mich in meinem Dissertationsprojekt, indem ich das Werk Theodor W. Adornos in den Blick nehme.

Ausgangspunkt der Arbeit ist die Beobachtung, dass bereits in der Dialektik der Aufklärung die Feindschaft gegen Juden aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive betrachtet wird: Max Horkheimer und Adorno gehen davon aus, dass der Antisemitismus seine Grundlage in den Denkformen der bürgerlichen Gesellschaft hat, diese aber zugleich negiert.

In seinen späteren Text hat Adorno dagegen versucht, eine Erkenntnistheorie zu formulieren, die sich grundsätzlich von vorherigen Formen des Denkens unterscheidet. Vor diesem Hintergrund lässt sich folgende These diskutieren: Adornos Philosophie zielt nicht nur auf die Reflexion des Antisemitismus ab, sondern ist bis in seine abstraktesten Kategorien von dieser geprägt. Insbesondere die erkenntnistheoretischen Überlegungen in der Negativen Dialektik können als der Versuch verstanden werden, das Modell einer philosophischen Praxis zu entwerfen, die bereits in ihrer Grundstruktur gegen den Antisemitismus gerichtet ist.

Die Arbeit ermöglicht sowohl ein tiefergehendes Verständnis von Adornos (und Max Horkheimers) Reflexion des Antisemitismus als auch eine neue Perspektive auf seine erkenntnistheoretischen Überlegungen. Sie schließt damit nicht nur eine Forschungslücke, ihr kommt auch eine hohe gesellschaftliche Relevanz zu: Angesichts der Virulenz unterschiedlicher Ausdrucksformen des Antisemitismus – nicht zuletzt der Umtriebigkeit von Verschwörungstheoretikern, die explizit beanspruchen „quer“ zu denken –, ist es notwendig, Antisemitismus aus einer philosophischen Perspektive zu betrachten.

 

Publikationen

Antisemitismus zwischen absoluter Distanzierung und ambivalenter Objektnähe. Der Begriff der Mimesis in der Dialektik der Aufklärung, in: Vennman, Stefan et. al.: Warum Antisemitismus? Zur Politik der Judenfeindschaft im Spannungsfeld von Kollektiv und Subjekt, Velbrück: Weilerswist, 2024.

“Miklós Haraszti’s A Worker in a Worker’s State: A Dissident Contribution to the Neue Marx Lektüre?”, in Journal for the History of Ideas Blog (online), 2023.   

“Review: Adorno and the Ban on images by Sebastian Truskolaski”, in Political Theology (Volume 23, Issue 8), 2022.

Falsche Propheten 2014. Antisemitische Agitation auf den „Montagsmahnwachen für den Frieden“, in: Samuel Salzborn (Hg.): Antisemitismus seit 9/11. Ergebnisse, Debatten, Kontroversen, Baden Baden: Nomos, 2019.

Leid und Mythos. Goethes Iphigenie auf Tauris und Homers Odyssee als Zeugnisse der Dialektik der Aufklärung, in: Sans phrase, Heft 15, Herbst 2019.

mit Astrid Ley: Täter und Tatbeteiligte im KZ Sachsenhausen: Fritz Suhren, in Günter Morsch (Hg.): Die Konzentrationslager-SS 1936-1945: Arbeitsteilige Täterschaft im KZ Sachsenhausen, Berlin: Metropol, S. 346-350, 2018.

 

 

Kontakt

niklaslaemmel [at] t-online.de

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